Ja, das war einmal Tradition! Vom 14. bis ins 19. Jahrhundert wurde in katholischen Oster-Gottesdiensten ausgiebig gelacht. Dies wurde Osterlachen oder auch Ostergelächter genannt. Der Pfarrer erzählte eine lustige Geschichte oder machte Scherze und die Gemeinde hat darüber herzlich gelacht. Allerdings war dies nie Bestandteil offizieller Lithurgien. Und leider hat dieser Brauch nicht überlebt. Schade eigentlich! Denn Lachen ist an Ostern keineswegs unangebracht, denn es ist ja auch ein Ausdruck der Freude. Und über was sollten sich Christen mehr freuen als über die Wiederauferstehung von Jesus Christus?!
Und wir Lachyogis wissen ja, dass Lachen hilft, die Herausforderungen des Alltags zu meistern. Es kann eine so große Erleichterung sein, nach langer Zeit der Entbehrungen, z.B. der Fastenzeit, mal wieder so richtig loszuprusten.
Einer der Gründe, warum diese Tradition aufgegeben wurde, waren wohl allzu zotige Geschichten, die mancher Pfarrer zum Besten gab. Einerseits ist das natürlich menschlich, aber wenn ein Witz zu Lasten anderer geht, hört der Spaß auf. Statt dessen könnte man auch ohne Grund lachen, also Lachyoga praktizieren. Momentan lässt sich das leider nicht umsetzen. Es darf ja nicht einmal im Gottesdienst gesungen werden. Aber zu Ostern 2022 sieht die Welt hoffentlich wieder anders aus... Ich behalte es mal im Kopf und werde unseren Pfarrer rechtzeitig darauf ansprechen, auch wenn ich Protestant bin.
Ganz tot ist die Tradition allerdings doch noch nicht. In manchen Gemeinden oder Bistümern ist auch diese wieder auferstanden, wie diese beiden Beispiele zeigen:
Der Passauer Bischof Stefan Oster 2019 im Youtube-Video
Bericht über den Bremer Pfarrer Jörg Mosig in der Frankfurter Rundschau